10 Jahre Holzschuh-Preis für Komplementärmedizin
21.06.2016 12:17
Wirken im Sinne der Stifter
Mit der diesjährigen Verleihung des Preises für Komplementärmedizin in Stuttgart (siehe separater Artikel) vergibt die Holzschuhstiftung schon zum zehnten Mal einen bedeutenden Preis im Bereich der medizinischen Forschung. Vorstand und Stiftungsrat freuen sich über diese Jubiläum und wollen auch künftig hier im Sinne von Karl und Hilde Holzschuh aktiv sein. Erstmalig wurde im Rahmen der Medizinischen Woche Baden-Baden im Oktober 2007 erstmals der Holzschuh-Preis für Komplementärmedizin verliehen. Die Karl und Hilde Holzschuh-Stiftung erfüllt mit der Ausschreibung des Preises einen Stiftungszweck. Denn die Stifter wünschten sich, dass mit ihrem Vermögen auch „die Förderung von Wissenschaft und Forschung über biologische Medizin in Deutschland“ unterstützt wird. Und was liegt da näher, als einen Preis auszuloben, einen Forschungspreis, der Arbeiten würdigt, die sich in besonderem Maße Themen und Fragestellungen aus dem Bereich Naturheilkunde und Komplementärmedizin widmen.
Anspruchsvolle Themen und innovative Ansätze werden gewürdigt
Ausgezeichnet wurde 2007 der Arbeitskreis für Mikrobiologische Therapie in Herborn für seine groß angelegte Falldokumentation zur Anwendung der Autovaccine-Therapie in der Prävention grippaler Infekte. Seit dieser Zeit hat sich der Preis mit zunehmend anspruchsvollen und innovativen Arbeiten und einer großen Spannbreite an Themen zu einem der bedeutendsten Forschungspreise auf dem Gebiet der Komplementärmedizin entwickelt. Dabei reicht die Themenvielfalt von klassischen Naturheilverfahren wie Blutegeltherapie und Schröpfen über die Anthroposophische Medizin bis zur Indischen Bewegungstherapie Yoga.
Wirksamkeit der Komplementärmedizin belegen
Keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit - dieses Argument begegnet den Therapeuten, Anwendern und Interessenvertretern der Komplementärmedizin immer wieder, sei es auf politischer oder medialer Ebene, quasi gebetsmühlenartig und reflexhaft. Dass dies für vieles nicht (mehr) zutrifft, wird dabei kaum in Betracht gezogen. So gibt es nicht nur ein umfangreiches Erfahrungswissen in den traditionellen Medizinsystemen, sei es in der deutschen oder europäischen Naturheilkunde, in der indischen oder chinesischen Medizin und in der Vielzahl von Verfahren und Therapien, die in den letzten Jahrhunderten bis Jahrzehnten entdeckt und entwickelt wurden. Dieses Wissen, diese Kenntnisse und Erfahrungen wissenschaftlich aufzubereiten, hat sich insbesondere die jüngere Generation der Forscherinnen und Forscher schon seit längerem aufgemacht. So erreicht die Stiftung jährlich eine größere Anzahl von hochkarätigen Arbeiten, darunter auch Doktor- und Masterarbeiten. Die jährlich neu zusammengestellte Jury hat es dabei nicht leicht, sich für eine Bewerbung zu entscheiden. Ein Jurymitglied sei hier zitiert: „Die durchwegs hohe Qualität machte es wahrlich nicht einfach, einen Sieger zu küren. Dies auch deshalb, weil die eingereichten Arbeiten ganz unterschiedliche Bereiche abdecken. Dies zeigt nicht nur, dass weiterhin mit hoher Qualität CAM-Forschung betrieben wird, dies zeigt auch, dass es in vielen Bereichen zunehmend zuverlässige Evidenz in Sachen Wirksamkeit gibt.“(Prof. Resch 2015)
10jähriges Jubiläum im Jahr 2016
In diesem Jahr wird der Holzschuh-Preis für Komplementärmedizin zum zehnten Mal verliehen. Und was liegt da näher, als dieses Jubiläum zu nutzen und im Rahmen einer Publikation vor allem die Preisträgerinnen und Preisträger der letzte Jahre und ihre Arbeiten zu präsentieren. In dieser einzigartigen Zusammenschau wird das ganze Ausmaß der Forschungsaktivitäten in und für die Komplementärmedizin deutlich. Zugleich möchte die Stiftung damit auch allen Jurymitgliedern für ihre Unterstützung, insbesondere durch ihre kompetente Bewertung der zahlreich eingereichten Arbeiten danken. Ein großer Dank geht an die Vorstände der Hufelandgesellschaft, die von Beginn an die Ausschreibung des Preises inhaltlich unterstützen sowie an Sigrid Heinze und Marion Laube, die organisatorisch die Fäden in der Hand halten. Ein weiterer Dank geht an den Thieme-Verlag und die Ärztegesellschaft für Erfahrungsheilkunde für die Möglichkeit, die Preisverleihungen der letzten Jahre jeweils während der Medizinischen Woche durchzuführen. Weitere Infos zur Karl- und Hilde Holzschuh-Stiftung: www.holzschuh-stiftung.de sowie zur Preiseverleihung der Komplementärpreise: www.hufelandgesellschaft.de/holzschuhpreis0.html
Liste der Preisträger 2007 - 2015
2015 Heidemarie Haller
Die Wirksamkeit von craniosacraler Therapie bei chronischen Nackenschmerzen
2014 Dr. med. Markus Emerich
Die Wirkung des Schröpfens auf den lokalen Stoffwechsel und die Schmerzschwelle bei Patienten mit chronischen Nackenschmerzen und gesunden Probanden
2013 Prof. Dr. med. Benno Brinkhaus
Akupunktur bei Patienten mit saisonaler allergischer Rhinitis - eine randomisierte kontrollierte Multi-Center-Studie
2013 Dr. med. Ulrich Geyer
Behandlung ambulant erworbener Pneumonien mit anthroposophischer Medizin
2012 Dr. rer. medic. Holger Cramer
Wirksamkeit von Yoga bei Patienten mit chronischen Nackenschmerzen
2011 Dr. med. Jörg Melzer
Pharmakoklinische Studie zu einem Pflanzlichen Kombinationspräparat bei Patienten mit somatoformen Störungen
2010 Dr. med. Özgür Cesur
Randomisierte kontrolliere Studie zur Wirksamkeit der Blutegeltherapie bei symptomatischer Rhizarthrose
2009 Prof. Dr. rer. nat. Paul Schnitzler
Wirksamkeit ätherischer Öle und Extrakte aus verschiedenen Heilpflanzen bei Herpes-Infektionen
2008 Dr. med. Klaus von Ammon
Langzeit- und Kosteneffizienz homöopathischer Therapie bei hyperaktiven Kindern
2007 Dr. med. Rainer Schmidt-Fuchs (AMT)
Schutz vor grippalen Infekten
Quelle: Karlsbader Mitteilungsblatt